Minarette und pastellfarbene Häuser prägen das Bild der im späten 18. Jahrhundert entstandenen Wohngegend Bo-Kaap. Die Kapmalayen sind Nachkommen jener Sklaven, die seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus Asien kamen.

Entgegen dem Namen kamen aber nur die wenigsten aus Malaysia, die meisten waren Inder und Ceylonesen, viele auch Indonesier. Malaiisch war zu dieser Zeit die Handelssprache in Südasien, so dass der Name darauf zurückzuführen ist. Viele waren geschickte Handwerker, die sich kleine Häuser bauten und dabei auf Bauelemente des kapholländischen und englischen Stils zurückgriffen. Gründer der moslemischen Gemeinde war übrigens Sheigh Yusuf, ein Ceylonese, der 1694 zusammen mit 50 weiteren Moslem-Gelehrten nach Kapstadt ins Exil geschickt wurde. Sie bekehrten vor allem viele Sklaven zum Islam, zuerst gegen den massiven Widerstand der Dutch Reformed Church, denn erst 1804 wurde die Religionsfreiheit eingeführt.

Die Kapmalayen verbindet der islamische Glaube, und sie konnten bis heute ihre kulturelle Identität bewahren.
Sie kämpften bereits während der Apartheidszeit erfolgreich um den Erhalt ihres traditionellen Wohnviertels, so dass schließlich ein Sanierungsprogramm begann, um die zum Teil zu Slums verkommenen Häuser zu retten. Heute wohnen ca. 2.000 Malayen in dem Viertel.