Insgesamt leben derzeit in etwa 980 Berg Gorillas in ihrem natürlichen Lebensraum in dem Virunga Bergmassiv. Die Virunga Region befindet sich im Drei-Länder-Eck von Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo. Ruanda freut sich, seinen Bereich als den sichersten und geländegängigsten nennen zu dürfen. Etwa die Hälfte der gesamten Population von Berg Gorillas befinden sich auf dem Gebiet von Ruanda. Die beeindruckenden und friedfertigen Tiere lassen sich hier besonders gut beobachten. In Höhenlagen zwischen 2500 m und 4000 m und inmitten der waldreichen Virunga Mountains lassen sich zurzeit 10 habituierte Gorilla Familien besuchen:

SUSA GROUP: die Susa Gruppe gehört mit zu den größten Gruppen im Volcanoes National Park, die sich besuchen lässt. Es waren auch die Mitglieder der Susa Gruppe, die von der Naturforscherin Dr. Dian Fossey erforscht wurden. Zwischen 1968–1985 war sie tätig und gewann durch ihre Beharrlichkeit das Vertrauen der Gorillas. In der Susa Gruppe wurde auch das erste bekannte überlegende Zwillingpärchen geboren. Byishimo und Impano sind immer noch in der Gruppe. Die Region der Susa Familie zieht sich entlang der Hänge des Kalisimbi, der von Bambus Wäldern beherrscht wird - eine Lieblingsspeise der Berg Gorillas. Aber auch die noch höher gelegenen Hagenuia und Hypericum werden gerne gegessen. Übrigens - die Berg Gorillas ernähren sich streng vegetarisch.

KARISIMBI GROUP: Die Karisimbi Familie gründete sich nachdem die Susa Gruppe sich im Jahr 2009 aufspaltete. Die Familienmitglieder fanden sich zwar noch einige Wochen ständig zusammen, aber die Trennung musste durchzogen werden und nach etwa 1/4 Jahr war die Karisimbi Gruppe stabil. Den Namen Karisimbi erhielt die neue Gruppe bei der seit 2005 jährlich stattfindenden "naming ceremony Kwita Izina" im Jahr 2010. Der Silberrücken Nyagakangaga, der in der alten Susa Formation der zweitstärkste war übernahm die Karisimbi Gruppe, hatte aber mit weiteren männlichen Vertretern fortlaufende Konflikte. Somit gründete sich eine weitere Gruppe die den Namen Isimbi bekam.

ISIMBI GROUP: Die Isimbi Gruppe wurde nach der Trennung von der neuen KARISIMBI Gruppe im Jahr 2012 gegründet. Seither wird sie von dem jungen Silberrücken Getty geleitet. In der Isimbi Gruppe war dann erstaunlicherweise auch eine der ältesten und erfolgreichsten weiblichen Gorillas zu finden. Poppy, geboren in 1976, gehörte schon zu der von Dr. Dian Fossey erforschten Gorillas.

AMAHORO GROUP: Amahoro bedeutet “Frieden”. Diese Familie hat ihren bevorzugten Bewegungsraum in der Region um den Vulkan Bisoke. Im Jahr 1995 begannen die behutsamen Versuche die Gorillas an die Anwesenheit von Menschen zu gewöhnen und die Gorilla Tracker und Ranger brauchten etwa 5 - 6 Jahre, bis die Tiere den Menschen nicht mehr als Bedrohung betrachteten und sofort flüchteten. Im Jahr 2002 teilte sich die Gruppe in zwei Familien. Die eine Gruppe wird von Amahoro geleitet und die zweite übernahm ein junger Silberrücken mit dem Namen Umubano. Diese beiden Familien interagieren ständig und pflegen einen friedfertigen und respektvollen Umgang miteinander.

UMUBANO GROUP: Wie oben erwähnt ist diese Familie die Brudergruppe der Amahoro Familie. Charles, der geläufigere Name von Umubano ist bekannt als der attraktivste und meist kampferprobte Gorilla im Park. Keiner der anderen männlichen Gorillas konnte bisher gegen ihn bestehen, aber Charles hat nie den Weibchen der Gruppe seines Bruders "schöne Augen" gemacht.

SABYINYO GROUP: Diese Gruppe wird vom Silberrücken Guhonda geleitet. Er ist ein sehr großgewachsener Gorilla Mann, wenn man ihn mit den anderen männlichen Exemplaren der habituierten Gruppen vergleicht. Bei der Sabyinyo Gruppe wurde bereits 1987 mit der Habituierung begonnen, damals unter der Leitung des britischen Naturschützers Mark Condiotti. Die Mitglieder der Sabyinyo Gruppe sind sehr friedvoll, allerdings toleriert der starke Silverback Guhonda selten andere Männchen in der Nähe seiner Familie. Auch gegen die fast erwachsenen Söhne geht er konsequent vor.

AGASHYA GROUP: Diese Gruppe wurde im Jahr 1980 habituiert. Der dominante Silverback Agashya übernahm die Familie im Jahr 2002, nachdem der Vorgänger Munani verstorben war. Zwar versuchte zuvor der Blackback Nyakarima die Gruppe zu übernehmen, aber die Weibchen stellten sich energisch gegen ihn. Einige Zeit später kam Agashya in Begleitung von 3 weiteren Gorillas (2 Weibchen und ein Baby) und konnte die weiblichen Mitglieder von sich überzeugen. Agashya zeigt eine erstaunliche Erfolgsgeschichte, als Mann von zurzeit 12 erwachsenen Weibchen in seiner Gruppe.

HIRWA GROUP: Die Hirwa Gruppe wurde erst im Sommer 2005 von Park Rangern eher zufällig entdeckt. Die Gruppe hatte nur 8 Mitglieder, aber alle Tiere waren sofort sehr aufgeschlossen den Menschen gegenüber. Der dominante männliche Gorilla, der den Namen Munyinya hat, kam von der Susa Gruppe und hatte bereits eine lange Wegstrecke hinter sich. Es dauerte eine gute Zeit bis er genügend weibliche Exemplare für sich gewinnen konnte um eine Gruppe zu bilden. Aber mittlerweile sind er und seine "Frauen" sehr erfolgreich und es ist eine stabile Familie entstanden.

KWITONDA: Die Kwitonda Gruppe ist seit 2004 auf dem Gebiet von Ruanda, denn ursprüngliche gehörte die Familie zur Seite der Demokratischen Republik Congo, wo sie auch habituiert wurde. Aber im Jahr 2004 wanderten die Tiere auf die Seite von Ruanda und beschlossen nicht zurückzukehren.

MUHOZA: Nachdem der Silverback Marambo seine Geburtsfamilie Kwitonda im Jahr 2014 verließ, wanderte er etwa ein Jahr auf sich allein gestellt durch den Wald. Im September 2015 schließlich gesellten sich 3 Weibchen aus anderen Familien zu ihm und die neue Gruppe Muhoza war gegründet. Dem charmanten Silberrücken Marambo gelang es auch in der Folgezeit Weibchen zu gewinnen und mittlerweile ist sein Harem auf 8 Damen angewachsen. 2 Geburten mit erfolgreicher Aufzucht bestätigen die positive Zukunft der Gruppe. 

Glücklicherweise besteht zwischen den Ländern Ruanda, Uganda und Demokratische Republik Kongo (DRC) eine gute Zusammenarbeit, was die Erforschung und Erhaltung dieser einmaligen Tiere betrifft. Daher sind auch länderübergreifende Dokumentation zu der Entwicklung der Familien möglich und werden ständig erweitert.

Um die Berg Gorillas so wenig wie möglich in ihrem gewohnten Lebensraum zu beeinträchtigen, dürfen nur maximal 8 Gäste in einer Gruppe eine Familie besuchen. Den Gorilla Familien wird nur einmal am Tag ein Besuch abgestattet und die Verweildauer bei den Tieren ist auf ein Maximum von 1 Stunde begrenzt. Das bedeutet maximal 80 Gäste erhalten am Tag die Erlaubnis den Nationalpark zu betreten. Ein guter Gesundheitszustand und eine entsprechende Fitness sind Voraussetzung, um an einem Gorilla Trekking teilzunehmen zu können.