Urquhart Castle – Burg mit Blick über Loch Ness
Viel ist nicht mehr übrig – dennoch: Die Ruinen lassen sehr gut erahnen, welch prachtvolle Burg die Urquhart Castle einst war. Stolz überblickt der verfallene Turm der Urquhart Castle das weite Loch Ness. Die Burg steht strategisch günstig: Wer im Mittelalter auch immer durch das Great Glen – das große Tal der Highlands – ziehen wollte, musste Urquhart Castle passieren. Das Loch bot dabei einen natürlichen Schutz. Denn Urquhart liegt auf einem Landvorsprung, der in den großen See hineinragt. Dadurch ist die Burg von drei Seiten mit Wasser umgeben – scheinbar keine Chance für die Feinde.
Ausgrabungen aus dem Jahr 1983 weisen auf eine Festung der Pikten vermutlich schon aus dem 5. Jh. hin. Zum ersten Mal erwähnt wurde die Burg im Jahr Ende 1296. In diesem Jahr fiel der englische König Edward I. in Schottland ein und nahm die Urquhart Castle in Besitz. Aber nicht für lange Zeit, denn Robert the Bruce befreite Schottland von der Fremdherrschaft – und damit auch die Burg am Loch Ness.
Urquhart Castle war danach ein Spielball verschiedener Mächte: Schotten, Engländer, die Lords of the Isles und deren Erben, die MacDonalds, gaben sich hier die Klinke in die Hand. Dabei wurde die Burg immer weiter ausgebaut und verstärkt. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg schließlich dem Clan Grant zugesprochen.