Die große Wanderung der Gnu-Herden in Kenia und Tansania, auch „Great Migration“ genannt, ist ein beeindruckendes Naturschauspiel. Rund 1,5 Millionen Gnus, 400.000 Zebras und 500.000 Gazellen wandern auf der Suche nach Wasser und Futter zwischen der Serengeti in Tansania und der Masai Mara in Kenia hin und her.
Raubtiere wie Löwen, Geparden und Hyänen finden sich in der Nähe der Herden ein. An den Je nach Verlauf der Regenzeit kann sich die Route und der Beginn der ,,Großen Tierwanderung" von Jahr zu Jahr leicht unterscheiden. Nach einer langen Reise von der nördlichen Masai Mara aus, welche die Tierherden Anfang Dezember verlassen, erreichen sie zum Beginn der Regenzeit in Tansania im Januar die südlichen Ebenen der Serengeti, wo sie auf den grasbewachsenen Böden weiden. In den folgenden Monaten werden zahlreiche Zebrafohlen und Gnukälber geboren.
Starke Regenfälle in der Region im März und April veranlassen die Herden, in nordwestliche Richtung aufzubrechen, wo daraufhin die Paarungszeit beginnt. Im Mai gelangen sie in den westlichen Korridor der Serengeti und schließlich zum Grumeti-Fluss. Zum Beginn der tansanischen Trockenzeit, in den Monaten Juni und Juli, ziehen die Tiere weiter in Richtung der kenianischen Masai Mara und müssen hierbei die gefährlichen Flüsse Grumeti River und Mara River überqueren. Dabei werden sie oft Opfer der zahlreichen Raubtiere, die alljährlich auf die Beute warten.
Bei den Flussüberquerungen spielen sich oft dramatische Szenen ab, da die von der Wanderung bereits erschöpften Herden nicht nur für die Raubkatzen, sondern auch für die in den Flüssen lauernden Krokodile eine einfache Beute darstellen. Teilweise sind die Tiere auch bereits so schwach und erschöpft, dass sie das steile Ufer nicht mehr erklimmen können. Dieses oftmals dramatische Schauspiel ist der bekannteste Teil der „Great Migration“ und zieht jährlich zahlreiche Besucher aus aller Welt an.