Der portugiesische Seefahrer und Entdecker Diogo Cão wurde 1484 von König Johann II. beauftragt, im Zuge der Suche nach dem Seeweg nach Indien und den Gewürzinseln entlang der Westküste Afrikas nach Süden in bisher unentdeckte Regionen vorzustoßen. In diesem Zusammenhang hatte die Mannschaft an besonders markanten Punkten der Küste eigens auf den Schiffen mitgeführte steinerne Kreuze (sogenannte Padrões, siehe auch: Kaltes Kap und Diaz-Spitze) aufzustellen, um die Inbesitznahme durch die portugiesische Krone dauerhaft zu dokumentieren und zugleich den Seefahrern als Landmarke zu dienen.

Wohl im Januar 1486 betrat Diego Cão als erster Europäer die Landspitze bei 21° 46′ südlicher Breite am späteren Cape Cross und errichtete dort auftragsgemäß ein Steinkreuz. Das originale Kreuz wurde am 30. Januar 1893 von Korvettenkapitän Gottlieb Becker, dem Kommandanten der Falke, aus der damaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika entfernt und nach Deutschland verbracht. Die Säule stand laut Becker noch aufrecht, war jedoch um 45 Grad geneigt und als Seemarke nicht mehr tauglich.[3] Becker ersetzte es vor Ort durch ein großes Holzkreuz, das zwei Jahre später auf Befehl von Kaiser Wilhelm II. gegen eine getreue Nachbildung des originalen marmornen Kreuzes aus poliertem Granit ausgetauscht wurde.

Ende des 20. Jahrhunderts kam auf Grund privater Spenden ein weiteres, dem Original eher entsprechendes neues Steinkreuz hinzu, so dass sich heute am Cape Cross zwei Kreuze befinden. Bis August 2019 befand sich das originale Kreuz im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin. Im Mai 2019 hat das Kuratorium des DHM beschlossen, einer offiziellen Bitte Namibias an die Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 2017 zu entsprechen und das originale Kreuz zurückzugeben,  seit August 2019 ist die Säule wieder in Namibia.

Diese ist dort unter Verschluss und soll laut der Museums Association of Namibia zukünftig an einem Ort aufgestellt werden, der die Kriterien des Erhaltes, Zugangs und Zusammenhanges erfülle. Im Gespräch sind das im Bau befindliche Maritime Nationalmuseum, das Swakopmund Museum, das Cape Cross Museum und das Nationalmuseum von Namibia.

Das Robbenreservat Kreuzkap (englisch Cape Cross Seal Reserve) ist ein vom namibischen Ministerium für Umwelt und Tourismus ausgewiesenes Naturreservat. Es schließt das Gebiet Kreuzkap ein und ist für Besucher zugänglich.

Im Reservat befindet sich die weltweit größte Kolonie Südafrikanischer Seebären, die während der Paarungszeit im November und Dezember aus mehr als 200.000 Tieren besteht. Um eine Überpopulation zu verhindern, wird jährlich eine festgelegte Quote an Robben erlegt. Eine Gefahr für die Tiere stellt Plastikmüll dar, insbesondere Geisternetze und Angelschnüre, die sich um die Tiere herumwickeln und schwerste Verletzungen verursachen können.