Der kleine Ort Aus liegt rund 120 Kilometer östlich von Lüderitz an der Nationalstrasse B4, die Lüderitz mit Keetmanshoop verbindet und zu den landschaftlich schönsten Strecken im Süden Namibias zählt.

Westlich von Aus beginnt die Dünen-Namib, und hier kann man meist eine Herde von Wildpferden sehen. Bei der Wasserstelle Garub wurde ein überdachter Beobachtungsstand gebaut, wo man - geschützt vor der prallen Sonne - diese außergewöhnlichen Tiere, die sich an die extremen Lebensbedingungen in der Wüste angepasst haben, aus der Nähe betrachten kann. Niemand weiss ganz genau, woher die Wildpferde stammen.

Es wird vermutet, dass es sich um die Nachkommen der Reittiere der deutschen Schutztruppe handelt. Eine andere Theorie besagt, dass sie aus der einstigen Pferdezucht des Barons Hansheinrich von Wolf von der Farm Duwisib südlich von Maltahöhe stammen. Neuere Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass die Pferde aus der südafrikanischen Kavallerie entstammen, die im Kampf gegen die Deutsche Schutztruppe 1915 hier mit 1.700 Tieren lagerte. Durch einen deutschen Fliegerangriff wurden die in Panik flüchtenden Pferde in die Wüste vertrieben und konnten nicht wieder eingefangen werden.

Diese Tiere vor der Kulisse der weiten Namib-Wüste sind in jedem Fall sehr beeindruckend und den kleinen Abstecher von der B4 wert.

Garup war einst eine kleine Bahnstation an der Eisenbahnlinie von Aus nach Lüderitz, die 1906 fertiggestellt wurde. Da es in Lüderitz kein Trinkwasser gab, wurde das Wasser in Fässern per Eisenbahn von Garub an die Küste transportiert, eine Strecke von 120 Kilometern. Lüderitz bekam später eine Wasserleitung. 1990 wurde die Bahnstation Garub stillgelegt. Das kleine Bahnhäuschen kann man aber heute noch besichtigen.