UNESCO Weltkulturerbe und einzigartige Felsgravuren
Twyfelfontein, das übersetzt zweifelhafte Quelle oder auch Quelle des Zweifels bedeutet, ist der Name einer Quelle und eines Tales im Damara-Bergland, etwa 70 km westlich von Khorixas. Das Tal wurde von den Damara bewohnt, welche das Tal in ihrer Sprache Uri-Ais (springende Quelle) nannten. 1947 ließen sich Farmer in dem Tal nieder, aber die Quelle erwies sich als unzuverlässig und brachte nur wenig Ertrag. Im Zuge des Odendaal Plans (Umsiedlung der einheimischen Bevölkerung in Homelands) wurde die Farm im Jahre 1964 wieder aufgegeben.
Felsmalereien am Brandberg
Berühmt ist Twyfelfontein wegen der vielen Felszeichnungen und Felsgravuren (Petroglyphen) der San (Buschleute), von denen über 2500 gezählt wurden. Über das Alter sind die Angaben schwankend, man gibt eine Zeitspanne von 1.000 bis 10.000 Jahren an. Bemerkenswert ist, dass die Gravuren ohne metallische Werkzeuge hergestellt sind. Da hier viele Quarzsplitter gefunden wurden, vermutet man, dass die Werkzeuge dafür aus Quarz waren.
Die Motive der Felsgravuren/Zeichnungen sind einmal Jagdszenen, in denen die Jäger Pfeil und Bogen haben. Dann werden viele Tiere (Antilopen, Zebras, Giraffen, Löwen) u.a. dargestellt. Erstaunlich ist auch die Abbildung einer Robbe, ist doch das Meer 100 km entfernt.
Das Tal wurde 1952 zum nationalen Denkmal erklärt, um dem bis dahin verbreiteten Stehlen von Felsgravuren Einhalt zu bieten. Die Felszeichnungen/Gravuren dürfen nur mit Führer aufgesucht werden. Die UNESCO setzte die Felsgravuren 2007 auf die Liste des Weltkulturerbes.