„Die ganze Szenerie ist hinreißend! Keine europäischen Augen haben dies je gesehen, aber Engel müssen in ihrem Flug innegehalten haben, um diese Schönheit zu bewundern“, notierte der britische Missionar David Livingstone beim Anblick der Wasserfälle des Sambesi Flusses in sein Tagebuch. Auch heute lässt sich die Magie der Victoria Wasserfälle kaum in Worte fassen.
Urplötzlich tut sich die Erde auf, und die gewaltigen Wassermassen verschwinden mit ohrenbetäubendem Getöse in einer Erdspalte. Wenn sich die Sonne durch die Wolkendecke schiebt, tauchen Bruchstücke eines schillernden Regenbogens auf. Mystisch präsentieren sich die Victoria Falls in Vollmondnächten, dann fällt das milchige Licht des Mondes in den Wassernebel.
Die größte Attraktion der Stadt Victoria Falls sind zweifelsohne die Viktoria Wasserfälle Die Einheimischen nennen den Wasserfall Mosi-oa-Tunya (zu Deutsch: donnernder Rauch). Der stammt von dem Wasser-Sprühnebel, der von den Fällen in bis zu 300 m Höhe aufsteigt und noch in bis zu 30 km Entfernung zu sehen ist. Der in unmittelbarer Umgebung der Victoriafälle befindliche Regenwald hat seine Existenz nur der Feuchtigkeit dieses Sprühnebels zu verdanken. Dieser Regenwald entsteht, weil sich die Wassermassen des Zambezi auf einer Breite von 1708 m in eine quer zum Flusslauf liegende, 110 m tiefe und kaum mehr als 50 m weite Schlucht mit steilen Felswänden, hinunterstürzen. Damit sind die Victoriafälle der breiteste durchgehende Wasserfall der Erde. Seit 1934 sind die Victoriafälle grenzübergreifend unter Schutz gestellt. Zum Ende der Regenzeit im Februar und März, wenn der Zambezi durch die Niederschläge stark angeschwollen ist, schießen bis zu 10.000 m³/s Wasser über den Nordrand der Schlucht in die Tiefe. Zum Ende der Trockenzeit, in den Monaten Oktober/November, kann die Wassermenge jedoch auf nur 170 m³/s schrumpfen. Dann bleiben von der sonst tosenden Flut nur einige wenige Rinnsale übrig.