Die Viktoria Fälle sind eines der Naturwunder der Welt - Millionen von Litern Wasser stürzen donnernd in die Schlucht. Wahrlich atemberaubend ist es, neben den Wassermassen des Sambesi zu stehen, um den Donner und die aufsteigende Gischt zu bewundern. Rund um die Viktoria Wasserfälle haben sich zahlreiche Anbieter von Abenteueraktivitäten etabliert, die unvergessliche Unternehmungen ermöglichen. Livingstone (auf der Sambischen Seite) und Victoria Falls (die nach den Fällen benannte Stadt auf der Simbabwischen Seite) sind eine einzige Destination: der Besuch der spektakulären Viktoria Fälle steht bei beiden im Vordergrund. An Abenteuer-Aktivitäten kann von beiden Seiten des Sambesi Flusses aus teilgenommen werden. Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Viktoria Fälle .
Der Rauch, der donnert"
Der mächtige Vorhang aus Wassermassen, der die Viktoria Fälle formt, ist den Einheimischen als Mosi-oa-Tunya bekannt oder auch "Der Rauch, der donnert". Die Millionen Jahre alten und wahrlich spektakulären Wasserfälle wurden der Welt zuerst bekannt, als der schottische Entdecker David Livingstone diese in 1855 auf einer seiner Reisen zur Ostküste des afrikanischen Kontinentes entdeckte. Auf dem Weg Richtung Süden von Luanda nach Sesheke traf er auf die malerischen Fälle und benannte sie nach der britischen Monarchin Königin Viktoria. Livingstone ist vom Makalolo Stamm zu den Wasserfällen geführt worden. Sobald die Berichte Livingstones die Nachbarländer erreichten, begannen zunächst britische Händler die Reise zu den Fällen. Ein Handelsposten wurde am Flußufer errichtet und die ersten Grundsteine für die heutige Stadt Victoria Falls gelegt. Damals wurde der Posten Old Drift genannt. Die Besucherzahlen wuchsen stetig, da Reisende, Händler und Abenteurer aus der Transvaal Gegend in Südafrika zu Fuß, per Pferd oder mit Ochsenkarren zu den Fällen reisten. Mit Ausbruch der Malaria beschloss man, die Stadt umzulegen, an den Ort des heutigen Städtchens Victoria Falls.
“Dr Livingstone, nehme ich an?”
In den 14 Jahren nach der Entdeckung der Viktoria Fälle durch Livingstone, hat selbiger gesundheitlich mit den Folgen seiner Reisen zu kämpfen gehabt. So ist er unter anderem von einem Löwen angegriffen worden und konnte seit dem seine Arme nicht mehr nutzen. Da er sich jahrelang von der Außenwelt ausschloss, wuchs die Sorge um sein Wohlergehen und die Zeitung New Yok Herald beschloss, Henry Stanley ausszusenden, um ihn zu finden. Stanley erreichte sein Ziel am 10. November 1871 in einem afrikanischen Dorf - er begrüßte Livingstone mit den seither bekannten Worten "Dr Livingstone, nehme ich an". Die beiden begannen eine enge Freundschaft, die erst beendet wurde, als Stanley 1872 nach England zurückkehrte, ohne Livingstone von der Rückkehr in sein Heimatland überzeugen zu können. Dr David Livingstone starb am ersten Mai 1873 im Alter von 60 Jahren. Er ist in seinem Leben 50 000 km innerhalb Afrikas gereist und hat wichtige Arbeit zur Erforschung bis dahin unbekannter Regionen geleistet. Er gilt nach wie vor als einer der herausragenden Entdecker im südlichen und zentralen Afrika.
Victoria Falls Brücke
Die Victoria Falls Brücke wurde im Jahre 1905 als Verbindung zwischen dem heutigen Zambia und Zimbabwe gebaut. Die Brücke war eine Vision von Cecil John Rhodes, der - vielleicht ein wenig unpraktisch - die "Gischt der Fälle auf den Zugwaggons" wollte. Unglücklicherweise ist er vor Fertigstellung der Brücke gestorben, und hat selbige zu Lebzeiten nie besuchen können. Die Brücke ist von Sir Ralph Freeman gebaut worden, der auch die Brücke im Hafen von Sydney geplant hat. Aus Stahl erstellt, spannt sich der Brückenbogen 156 Meter weit und in einer Höhe von 128 Meter über die Schlucht. Wie in Sydney trägt sie Autos, Züge und Fußgänger sicher zwischen beiden Ländern und ist zudem weltbekannt für den atemberaubenden 111 Meter Bungeesprung (Shearwater Bungee), der hier unternommen werden kann. Die Eisenbahn war ausschlaggebend für den Anstieg von Touristen an den Wasserfällen und das Victoria Falls Hotel wurde 1906 errichtet. 66 Jahre später, wurde der Siedlung Victoria Falls der Status einer Stadt verliehen. Ein Eisenbahnmuseum in der Nähe der Fälle ist eine gute Informationsquelle für Eisenbahn-Enthusiasten.
Welterbe
Die Viktoria Fälle sind 1989 als Welterbe anerkannt worden - einer der spaktakulärsten Wasserfälle der Welt. Wenn der Sambesi Fluß Hochwasser führt, formen die Fälle den größten Wasser-Vorhang der Welt. Die Fälle und der umgebende Regenwald sind als 23,4 Quadratkilometer großer Nationalpark geschützt und stellen eines der vier Welterben in Zimbabwe dar.
Reisezeit
Die beste Reisezeit scheint gegen Ende der Trockenzeit zu sein, dann ist die Wassermenge nicht mehr allzu groß, aber dennoch sehr eindrucksvoll. Bei Pegelhöchststand ist so viel Gischt in der Luft, dass die Fälle nicht wirklich einsehbar sind, man ziemlich nass wird und kaum fotografieren oder filmen kann. Der niedrigste Wasserstand ist im November / Dezember, wenn weniger als 20 000 Kubikmeter Wasser pro Minute in die Schlucht stürzen.
Der höchste Wasserstand ist im Februar / April, wenn mehr als 550 000 Kubikmeter Wasser pro Minute in die Schlucht stürzen. Man kann ansonsten folgende Phasen unterscheiden:
1. Februar und April: Beim höchsten Wasserstand kann man die Fälle auf der Zimbabwe Seite aufgrund der Gischt von den Wegen aus kaum oder gar nicht sehen. Dafür ist der Anblick aus einem Flugzeug oder einem Hubschrauber umso großartiger. Zu dieser Zeit ist die Sicht auf der Zambia Seite, wo es weniger Wasser gibt, besser. Auch hier gibt es gute Fußwege zu Aussichtspunkten und über eine Brücke (hier kann es aber sehr stark "regnen"). Zwar ist die Gischt im Sommer eine willkommene Abkühlung, Sie sollten aber nichts mit sich tragen, das nicht nass werden darf!
2. April und Mai: Jetzt sind die Fälle am spektakulärsten, auch wenn es schwierig ist, sie über die ganze Länge vom Fußweg aus zu sehen.
3. Ab Mai lässt die Wassermenge nach und die Sicht auf die Fälle wie auch die Fotografiermöglichkeiten werden ständig besser.
4. In den Monaten November und Dezember ist die Wassermenge am geringsten, so dass man die geologischen Formen der Fälle sehr gut sehen kann. Auch kann man bis auf den Boden der Schlucht schauen und die ganze Länge der Fälle überblicken.
Für den Besuch der Wasserfälle muss man Eintritt bezahlen. Je nach Gischtmenge empfiehlt es sich, einen Regenumhang zu mieten, zumindest aber einen Regenschirm; ansonsten riskiert man nicht nur nasse Füße.
Die Victoria Fälle bilden die Grenze zwischen Zimbabwe und Zambia. Für Besucher sind die Fälle sowohl von Zimbabwe, von der Kleinstadt Victoria Falls, als auch von Zambia, von der Kleinstadt Livingstone, aus zugänglich.
Aber kann man denn in der gegenwärtigen wirtschaftlichen und politischen Lage die Victoria Wasserfälle überhaupt besuchen? Ja, man kann. In Zambia gibt es überhaupt keine Probleme, und selbst Victoria Falls, also Zimbabwe, kann man ohne weiteres besuchen. Wer nicht in Victoria Falls übernachten will, aber die Fälle von der Zimbabwe-Seite sehen möchte, kann dies mit einem Tagesvisum oder einem Mehrfachvisum tun.
Alle Abschnitte außer dem Eastern Cataract sind von dieser Seite am besten zu sehen.
Man betritt den Victoria Falls Nationalpark, in dem sich die Fälle befinden, durch ein Eingangsgebäude, in dem es neben der Kasse auch einen Informationsraum mit einer großen Wandkarte gibt. Folgt man dann dem Weg nach links kommt zur Statue von David Livingstone. Von hier aus kann man bequem entlang der Abbruchkante wandern und von fünf Aussichtspunkten den Blick in die Schlucht und das herabstürzende Wasser genießen. Dann führen einige Stufen hinunter in die Schlucht. Von hier aus können Sie wechselnde Regenbögen sehen und entlang der Hauptwasserfälle bis über das Cataract Island hinaus blicken. Östlich der Hauptwasserfälle liegt Livingstone Island. Von dort sah Livingstone zum ersten Mal die Fälle. Nach dem Devils Cataract (Teufelsschlucht), den Horseshoe Falls (Hufeisenfällen), an denen das Wasser über einen Felsen stürzt, der wie ein Hufeisen aussieht, und den Rainbow Falls (Regenbogenfällen) erreicht man den Eastern Cataract, das östliche Ende des Wegs. Von hier kann man noch bis zu einem Punkt gehen, der einen Blick auf die Brücke bietet, die Zimbabwe und Zambia mit einander verbindet.